Warm, teils Sonne teils bewölkt, kaum Wind. Die letzte Etappe unserer Reise erwartet uns, die letzten Kilometer. Wir begegnen an der wohl ungünstigsten Teilstrecke einer Baustelle und ertragen Schmerzen. Und natürlich erhaltet ihr heute die Auskunft der Auskünfte. Die Antwort auf die wichtigste Frage, von der ihr bisher nicht wusstet, dass ihr sie euch stellt. Heutige gefahrene Kilometer: 384,4km.

Ein letztes Mal (auf dieser Reise!) packen der Herr und die Dame ihre Taschen, ziehen die Motorradkleidung an und schnallen das Gepäck auf die Maschinen. Ein letzter, prüfender Blick wird auf die Räder geworfen: „Passt alles?“. Ja… Also heißt es Helm an, Handschuh an und losfahren. An der Ausfahrt der Parkplatzes bleibt der Herr stehen, dreht den Kopf zur Dame rüber und verkündet „…(Unverständliches Genuschel) … Schlampe“. Bitte was? Er wiederholt, nun etwas deutlicher „Jetzt gehts erst mal nach Schalampe“. Wie bitte? „Der erste Ort, an den wir fahren, heißt Schalampe“. Natürlich hat Herr dabei gekichert wie ein kleiner Junge. Zur Information: Der Ort wird im Französischen „Chalampé“ geschrieben und wird auf Deutsch „Schàlàmpi“ ausgesprochen. Einige Kilometer hinter besagtem Ort folgt auch schon die Grenze zu Deutschland und eine Fahrt über den Rhein.

Rhein

Weiter geht es Richtung Freiburg und dann in den Südschwarzwald. Genauer gesagt in das Höllental. Das nennt die Dame mal einen tollen Namen. Nahe der Hochtalmulden von Hinterzarten gibt es einige tolle Kehren, die wir schon auf der Anfahrt beehren durften. Heute allerdings ist hier Baustelle. Tempo 50. Und zu allem Überfluss quetscht sich auch noch direkt vor Beginn der Baustelle, als die Straße einspurig wird, ein Family-Van vor uns. Der natürlich extra vorsichtig um die Kehren fährt. Ganz toll! Ironischerweise haben wir 500m vorher an einer Einmündung noch brav Platz gemacht für besagten Van, damit er bequem auf die Straße auffahren kann. Aber zurück zu glücklicheren Gedanken. Natürlich geht es auch heute wieder an der Ravennaschlucht und dem Höllenpass mit 130m hohen Felswänden vorbei.

Unsere Route führt uns dann am Bodensee entlang. Ja, das ist vielleicht zwar nicht die direkteste oder fahrerisch schönste Route, aber aus sentimentalen Gründen wollen wir am Bodensee vorbei. Außerdem ist die Aussicht auf den See einfach einmalig. Wir machen Mittagspause in unserer alten Heimat. Der Endspurt folgt auf der B31 und A96 nach Augsburg. Ok, Autobahn fahren mit dem Motorrad ist nicht das Größte, aber wir sind ausgelaugt. Das Sitzfleisch ist nach diesen Tagen bzw. Kilometern nicht dasselbe. Simpel ausgedrückt „Der Popo tut weh… arschweh“. Irgendwie weiß keiner von uns mehr wie er länger ohne Schmerzen auf dem Motorrad sitzen kann. Deshalb wir wollen so schnell wie möglich nach Hause, da ist die Autobahn gerade recht.

Nun zur Mutter aller Fragen, der Information, die euch brennend interessiert und auf die ihr schon die ganze Zeit gewartet habt: Wie viele Kilometer sind wir insgesamt – von Augsburg, nach Südfrankreich und wieder zurück – gefahren? Lasst es mich so sagen, es sind viele. Wollt ihr eine genaue Zahl? Na gut …

Gesamtkilometer

… es sind 2964,8km. Zum Schluss noch allen vielen Dank fürs Lesen. Hoffentlich hat’s euch gefallen.